Renato Kaiser
Renato Kaiser, der in Bern lebende Satiriker mit Ostschweizer Wurzeln, ist ein Heimlifeisser. «Ich habe nicht mal eine Frisur, ich habe keinen erkennbaren Migrationshintergrund. Was sehr lustig ist, weil ich Halbitaliener bin und Renato heisse. Aber ich werde immer als Schweizer angesehen. Was mich von der Norm abhebt, ist das, was ich mache.» Und was er macht, ist richtig gute Satire, mal Gesellschaftssatire, mal politische Satire, mal ein Stand-up-Stück als Resultat längerer Aufenthalte bei Randgruppen. Darf man derzeit noch lustig sein? Ja, sicher: Natürlich kann niemand mit Witzen dem Krieg das Grauen nehmen. Dennoch: «Würden wir im Alltag auf Momente der Heiterkeit und Fröhlichkeit gänzlich verzichten, unterwürfen wir uns damit letztlich dem Tun der Aggressoren.»